© Camberger Anzeiger – 05.12.2019, Seite 2; Verfasserin Frau D. Buchmann; Foto Frau D. Buchmann
… oder: Die im Dunkeln sieht man nicht…
Schon des Öfteren habe ich unsere mittlerweile traditionelle Beteiligung am Thekendienst der Bad Camberg
beschrieben. „Traditionell“ bedeutet in vielen Fällen auch Routine, und die ist es, die es
jemandem wie mir häufig sehr erschwert, etwas Interessantes darüber zu schreiben. Daher hatte ich
eigentlich auch gar nicht vor, irgendetwas darüber im Bordbrief zu schreiben…
… bis mir am Abend der Veranstaltung auffiel, wie viele NICHT-Mitglieder uns mittlerweile schon seit Jahren
bei unserem Dienst unterstützen. Daher möchte ich diesen Bordbrief dazu nutzen, diese Personen dadurch
zu ehren, indem ich Ihre Namen ans Licht bringe:
Selina, Chris, Nico, Seppo, Babs, Cornelia, Simone, Oliver
Selbstverständlich auch danke an die Vereinsmitglieder, die es wie immer mit stoischer Gelassenheit auf sich
genommen haben, Menschen zu immer späterer Stunde in immer alkoholisierten Zuständen mit noch mehr
alkoholischen Getränken zu versorgen. Mein persönlicher, besonderer Dank gilt unserem „Merg“
Gilbert („Merg“ = halb Mensch, halb Berg!). Als ich zwei verdammt betrunkene Gäste, die langsam
begannen, auffällig zu werden, dazu bringen konnte, nichts mehr zu trinken und zu gehen, war es für
mich sehr angenehm zu wissen, dass für den Fall einer Eskalation der Situation nicht weit hinter mir Hessens
Antwort auf Dwayne „The Rock“ Johnson stand.
Wie ich immer über die MK sage: gemeinsam sind wir stark…
© Ludwig Zrenner
…oder: Marine-Snipers in Aktion!
Dank der Wiederbelebung des Südgruppen-Schießens durch unseren rührigen Südgruppen-Leiter
Karl-Heinz Nothaft hat sich bei uns im Verein mittlerweile eine feste Gruppe von Schützen etabliert, die sich
seit Neuestem immer öfter zum gemeinsamen Training treffen. Trainingsort ist der SV „Roland“
in Eisenbach. Dank der herzlichen und zuvorkommenden Aufnahme der dortigen Schießsport-Anhänger und
hierbei insbesondere durch Candy, unsere Trainerin, gelang es schon so manchem von uns, seine Ergebnisse zu verbessern.
Daher war es für uns MK-Schützen, in diesem Fall Ralf, Christian, Gilbert, Peter und mich selbstverständlich
eine Ehrensache, am diesjährigen Vereinspokalschießen des Schützenvereins teilzunehmen. Und unser
Ergebnis kann sich sehr wohl sehen lassen: von 18 teil-nehmenden Mannschaften erreichten wir Platz 5! Und mit Ralf
(Platz 13) und Gilbert (Platz 16) hatten wir bei 90 teilnehmenden Schützen 2 von uns unter den besten 20!!
Jedenfalls stellten wir nach dem Wettkampf fest, dass uns bei aller Zufriedenheit über das Erreichte doch der
Ehrgeiz gepackt hat, besser zu werden – sowohl beim Südgruppen-Schießen als auch bei anderen derartigen
Veranstaltungen. Wir werden also weiter trainieren…
In diesem Zusammenhang nochmals Danke an die Mitglieder unserer Schützen-Crew, die hierfür ihre Zeit und ihre
Energie zur Verfügung stellen, insbesondere an Ralf, der in Abwesenheit von Conni, unserem Schützen-Meister,
unsere Teilnahme an diesem Event organisiert hat.
© Ludwig Zrenner
… oder: und täglich grüßt der Fremdenführer…
Wer über die MK Bad Camberg meckern will, muss meines Erachtens schon auf ziemlich hohem Niveau jammern. Einen
Punkt allerdings könnte man schon monieren: Wir sind etwas immobil!
Während andere MK’s und MV’s regelmäßig Exkursionen, ein- oder mehrtägige Ausflug
oder sogar Schiffsreisen unternehmen, zieht es die Mehrzahl von uns eher nicht in die weite Welt hinaus – ein
Umstand, den unser inoffizieller Reise- und Event-Beauftragter Doc schon seit mehreren Jahren zu beseitigen versucht.
Bislang hatte er damit keinen Erfolg, doch dieses Jahr trugen seine Bemühungen endlich Früchte.
Zugegeben, die Truppe, die sich am Samstag, den 17.08., gefühlt mitten in der Nacht vor dem Vereinsheim versammelt
hatte, war mit 8 Personen doch eher überschaubar. Aber immerhin fand sich eine ausreichend große Gruppe
zusammen, um den Kleinbus zu füllen, den Doc als Transportmittel gemietet und dessen Pilotierung er netterweise
auch gleich mit übernommen hatte. Ich hatte mich von Freitag auf Samstag bei Mario einquartiert, da ich Wiesbaden
sonst zu einer wahrhaftig nachtschlafenden Zeit hätte verlassen müssen.
Nach ausgiebigem Gähnen und Hallo starteten wir ins beginnende Zwielicht des anbrechenden Tages. Unser Doc
chauffierte uns sicher und zuverlässig, so dass die Fahrt weit-gehend ereignislos blieb, vielleicht abgesehen
von der Erkenntnis, dass die Landschaft nördlich von Duisburg und insbesondere auf Höhe Meppen doch etwas
zur Eintönigkeit sprich Flachheit neigt. Hier ist der Begriff „Plattes Land“ weiß Gott nicht
nur sprichwörtlich, sondern beschreibt den tatsächlichen Zustand der Landschaft ziemlich genau…
In Papenburg angekommen hatten wir in Ermangelung von Staus auf dem Weg ein wenig Zeit bis zum ersten Programmpunkt, der
Stadtrundfahrt in Papenburg, welche wir zur Er-frischung sprich dem 1. Bier des Tages nutzen konnten. Die Rundfahrt selbst
gestaltete sich recht kurzweilig. Unser Fremdenführer, seines Zeichens ehemaliger Werft-Angestellter in Rente,
berichtete uns auf der Fahrt so manches Wissenswerte über die Geschichte von Papenburg, wobei sich in seine
Erzählungen – aufgrund seines beruflichen Backgrounds durchaus verständlich – doch einige
Bezüge zur Werft hineinmogelten. So erfuhren wir beispielsweise, dass er als Neuling auf der Werft in den
50ern offiziell von seinem Chef gerügt wurde, da er sich erdreistet hatte, einfach so mit einem Mädchen
aus dem unmittelbar an Papenburg angrenzenden Landkreis Leer auf einen Tanztee zu gehen. Ich muss gestehen, dass
ich die Begründung dafür bis heute nicht ganz kapiert habe. Aber wenn ich Geschichten aus den 50er Jahren
in Deutschland höre, bin ich mir aufgrund der „Gnade der späten Geburt“ ohnehin nicht sicher,
ob sich die geschilderten Ereignisse tatsächlich noch in Europa oder nicht vielleicht doch im vorderen Orient
abgespielt haben…
Nach der Rundfahrt bezogen wir erstmal unsere sehr schönen Zimmer im Parkhotel Papenburg. Einige von uns nutzen
die Zeit bis zum geplanten Spaziergang in den Parkanlagen von Papenburg und der Stadt selbst, um sich angesichts der
Frühe unseres Aufbruchs noch ein wenig auszuruhen. Nachdem wir uns ausgiebigst in Papenburg umgesehen hatten
(zugegeben: so groß ist die Stadt nun auch wieder nicht…), kehrten wir vor dem Abendessen zum Aperitif
ins „Jameson Pup“ unweit unseres Hotels ein. Hierbei verfolgten wir auch das Ziel, das Lokal daraufhin zu
überprüfen, ob es sich nach unserem in Anschluss geplanten Abendessen als Ort für den unvermeidbaren
Absacker eignen würde – eine Prüfung, die das Etablissement mit Bravour bestand.
Das Abendessen selbst – im von Wolfgang empfohlenen Fischrestaurant „Smutje“ – war zumindest
aus meiner Sicht ein Gedicht. Ich genoss eine Friesische Fischsuppe und als Hauptgang den Fischteller „Smutje“
mit Bratkartoffeln. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang zum Pup beschlossen wir den gelungenen Abend noch mit
einigen alkoholhaltigen Kalt-Getränken.
Tags darauf stand der wichtigste Programmpunkt auf der Agenda: Die Besichtigung der Meyerwerft. Zu unserer nicht
geringen Überraschung hatten wir denselben Fremdenführer wie Tags zuvor. Aber wir ahnten zu diesem Zeitpunkt
noch nichts Böses… bis uns im Laufe seiner Schilderungen das Erzählte doch bekannt vorkam. Okay, um
gerecht zu sein, muss man sagen, dass er bei der Stadtführung den Fokus schon auf der Stadtgeschichte und bei
der Werftführung logischerweise auf der Geschichte der Werft und dem derzeitigen Stand des Unternehmens hatte.
Aber trotzdem: viele der Geschichten hatten wir schon am Vor-tag gehört, einschließlich der sittenwidrigen
Entführung einer unbescholtenen Friesin auf einen Tanztee durch einen hierzu nicht autorisierten „Ausländer“
(Soweit ich mich erinnere, stammt unser Fremdenführer ursprünglich aus dem katholischen Rheinland, was wohl
in den 50er Jahren für die gut protestantischen Menschen aus dem Landkreis Leer das Äquivalent zu einem
nordafrikanischen, muslimischen „Wirtschafts-Flüchtling“ gewesen sein musste…).
Aber das waren wahrhaftig Kleinigkeiten angesichts der beeindruckenden Größe der bei-den durch uns
besichtigten, überdachten Baudock‘s, von den das Neuere das derzeit größte Bauwerk seiner Art
weltweit ist. Noch beeindruckender ist der Umstand, dass dort riesige Schiffe mit einer Kapazität von bis zu
8.000 Personen quasi am Fließband gebaut werden. Ein fertiges Schiff war bei unserer Ankunft bereits aus dem
Dock gezogen worden, ein anderes befand sich – zu 75 % fertiggestellt – noch im Dock, während
dahinter bereits mit den ersten Komponenten des nächsten Schiffes gearbeitet wurde. Lt. Auskunft unseres
Fremdenführers (zur Abwechslung mal eine neue Info…) sind die Auftragsbücher der Werft bis 2025
voll! Wäre ich nicht meiner journalistischen Pflicht nachgekommen, das Gesehene fotografisch zu dokumentieren,
wäre ich wohl einfach mit plattgedrückter Nase und offenem Mund an der Scheibe der Aussichts-Lounge
stehengeblieben. Aber in diesem Zusammenhang helfen einem Fotos nicht viel, man muss wirklich dort gewesen sein,
um die Ausmaße dieser Fertigungshalle zu begreifen. Auch wenn man wie ich keine Ambitionen in Richtung
Kreuzfahrt hat und die weltweite Umweltbelastung durch die Schiffsdiesel durchaus kritisch sieht, ist dieser Anblick
einfach nur beeindruckend. Entsprechend ge-flasht traten wir im Anschluss die Heimreise an.
Alles in allem war es ein toller Ausflug. Danke an Doc für die tolle Planung und den reibungslosen Ablauf.
Für all diejenigen von Euch, die Ähnliches vorhaben, ein kleiner Tipp: wenn ihr die Führung durch
die Meyer-Werft gebucht habt (Und das solltet Ihr unbedingt, wenn ihr dort seid!), schenkt Euch lieber die
Stadtführung – die Sitten und Gebräuche norddeutscher Ureinwohner in den 50er Jahren sind nur
beim 1. Erzählen lustig…
© Ludwig Zrenner
… oder: „Hauptsache, die Band ist glücklich!“
So sehr die Teilnahme an diesem Event für uns in den letzten Jahren zu einer Herzensangelegenheit geworden ist,
so sehr schwankt die Durchführung des Ganzen immer zwischen Drahtseilakt und Ochsentour. Noch auf viele Jahre
hinaus wird die letztjährige „Hitze-schlacht“ unvergesslich bleiben, als uns Teilnehmern der
Schweiß schneller aus den Poren strömte, als wir ihn durch Getränke mit oder ohne Alkohol zu ersetzen
vermochten. Leider konnte damals die Aussicht auf kaltes Bier, Heiko‘s Grill-Spezialitäten und der klasse
Live-Musik von „Fishermans Friends“ nur wenige Besucher dazu bewegen, sich unter freiem Himmel der Gefahr
von Dehydration und Hitzschlag auszusetzen. Und ebenso wie in den vergangenen Jahren übte sich das
Organisations-Komitee des Bad Camberger Höfefest‘s auch dieses Mal gegenüber unseren Bemühungen
in stiller, aber beharrlicher Ignoranz.
Vermutlich befürchteten die Mächte des Universums, dass uns angesichts nerviger, aber gewohnter Hindernisse
klimatischer und organisatorischer Art langweilig werden würde, weshalb sich der neue Pächter des Unikum
Bar & Grill sich nach längerem hin und her überraschend entschloss, NICHT zusammen mit uns am
diesjährigen Höfefest teilzunehmen. Das war nun für uns ein Moment für Angstschweiß auf
der Stirn, da wir angesichts der Kosten für die Band, auf die wir somit zur Gänze sitzen bleiben würden,
unsere Erträ-ge aus Getränke- und Essens-Verkauf nebst einem nicht geringen Sümmchen aus unseren
Rücklagen ins Nirwana verschwinden sahen…
Zu unserer nicht geringen Überraschung erklärten sich die Jungs von „Fishermans Friends“
jedoch bereit, für uns nur für die Hälfte zu spielen! Lt. Aussage des Band-Leaders gefällt es
den Musikern bei uns derartig gut, dass sie lieber bei uns für wenig Geld als für viel Geld im Amthof
spielen wollen (Wir erinnern uns an den infamen, aber erfolglosen Abwerbungsversuch letztes Jahr…). Auch
das Problem, dass wir nun den Hof des Unikums nicht mehr wie gewohnt als Bühne nutzen konnten, lösten
wir pragmatisch, indem wir die Bühne auf dem Parkplatz vor unserem Vereinsheim errichteten.
Dort fand auch unsere neueste Errungenschaft Platz: ein großes festes Zelt! Rückblickend muss ich
feststellen, dass sich unsere Bemühungen aus Anlass des Höfefest‘s immer stärker professionalisieren.
So waren wir denn doch nach Überwindung aller Hindernisse sehr positiv gestimmt, als das Höfefest dann
endlich die Pforten öffnete. Doch auch dieses Jahr wollte der Besucherstrom trotz erheblich angenehmerer
Temperaturen nicht so recht fließen. Samstagabend zur Live-Musik erinnerten sich dann doch viele
Höfefest-Besucher an den Ort, wo es günstiges Bier, leckeres Essen und geile Mucke gibt.
Dennoch war uns Verantwortlichen doch etwas bange, da das vorhandene Publikum für unsere Band doch ein wenig
übersichtlich ausfiel. Aber zu unserem Erstaunen hörten wir seitens der Musiker nur Lobeshymnen über
unsere Location und die anwesenden Besucher, womit sie uns zwar erleichtert, aber nichts desto trotz etwas irritiert
zurückließen. Ich für meinen Teil entschloss mich, dem weisen Ratschlag zu folgen: „Theorie ist,
wenn alle Bescheid wissen, aber nichts funktioniert. Praxis ist, wenn alles funktioniert, aber keiner weiß,
warum!“
Auch dieses Jahr hat das Höfefest wieder eine harte Null an Umsatz generiert, uns jedoch andererseits wieder
viele schöne Begegnungen und Gespräche gegeben, und wir haben lt. Aussage vieler Besucher das geilste
Samstag-Abend-Event des ganzen Höfefest‘s.
Also auf geht’s in 2020. Wir bleiben dran…
© Ludwig Zrenner
Nachdem unserer Südgruppenleiter Karl-Heinz Nothaft, dem in den letzten Jahren etwas eingeschlafenen Event
wieder neues Leben eingehaucht hatte, ist das Südgruppen-Schießen mittlerweile wieder dabei, seinen
gewohnten, festen Platz im Jahresablauf der MK’s/MV’s der Südgruppe einzunehmen. Seitens unserer
MK scheint sich die letztjährige Mannschaft mehr und mehr zu einer eingespielten Truppe zu verfestigen.
Nachdem wir letztes Jahr den Vize-Meister unglücklich nur ganz knapp verfehlt hatten, ging unsere Mannschaft
nun frisch gestärkt durch intensives Training optimistisch ans Werk.
Ebenso wie letztes Jahr war es den Bemühungen von Karl-Heinz und den Mitgliedern des Schützenvereins
Assenheim zu verdanken, dass das Schießen bei warmem, sonnigen Wetter unter den denkbar günstigsten
Bedingungen ablaufen konnte. Hier nochmal Danke für die gute und reichliche Bewirtung.
Leider hat es auch dieses Mal nicht für mehr als die Bronze-Medaille gereicht. Doch gibt unsere mittlerweile
konstant positive Leistung Anlass zur Hoffnung, dass wir uns nächstes oder auch übernächstes Jahr zu
den Spitzenplätzen emporarbeiten können. Herausragend ist jedoch die Tatsache, dass wir mit Eva dieses
Jahr erstmalig die beste Schützin stellen konnten.
Nun ja, nach dem Spiel ist vor dem Spiel, das Wild ist auf, und wir peilen siegesgewiss, dass Schützen-Event 2020 an.
© Ludwig Zrenner
…oder: mit „Onkel Armin“ auf Tour!
Das besondere, sehr herzliche Verhältnis zwischen uns und der MK Bad Homburg ist mittlerweile hinlänglich
bekannt. Unvergessen ist unser Seepferdchen-Battle und das anschließende Sommerfest letztes Jahr.
Auch dieses Jahr zog es Doc und mich wieder zu den ins Vereinsheim „Graf Spee“ nach Bad Homburg, um Flagge
zu zeigen, die Kontakte aufzufrischen und uns an leckeren Speisen vom Grill und aus der Salat-Schüssel zu laben.
Ich für meinen Teil hatte zusätzlich noch die Motivation, mich an den hervorragenden Rum-Beständen der
Homburger gütlich zu tun (Der Mensch lebt halt nicht vom Brot allein, und Bier allein macht halt auch nicht
glücklich…). Außerdem hatten wir noch einen besonderen Gast mit von der Partie: Armin Schäfer,
Spitzname „Onkel Armin“, ein ehemaliger Mannschafts-Kamerad und Freund von Stone und Smut auf dem
Minenjagdboot „Cuxhafen“, der zur damaligen Zeit in Bad Hom-burg zur Reha war. Viele von uns (Ich auch!)
wissen ja, dass Reha-Einrichtungen an Wo-chenenden nicht unbedingt Orte voller wilder Ausgelassenheit und Kurzweil
sind. Somit nahm er unser Angebot, ihn bei den Homburgern einzuführen, gerne an.
Und diese lieferten wieder gewohnte Qualität ab: die Speisen reichhaltig und lecker, berauschende Getränke
flossen in mehr als ausreichender Quantität, und die Gespräche waren wie immer toll. Besonders angetan hatte
es mir der Umstand, dass die Homburger, die ja ihren Rum selbst importieren und in Fass-Stärke abfüllen
lassen, ihren sogenannten „Engelmacher“ (normalerweise 80 %!!!) probeweise auf 50 % runterverdünnt
hatten! Ich bin jetzt, was Hart-Alkohol angeht, wahrlich kein Pienzchen, und es darf bei mir durchaus mal mehr als
die üblichen 40 % sein. Aber 80 % im Glas ist auch für mich schon ziemlich starker Tobak! Ich kann den
Homburgern nur zu ihrem geschmacklich sehr gut gelungen Experiment gratulieren: Weiter so!
© Ludwig Zrenner
…oder: Sonne, Steaks und Flaschenbier!
Dem traditionellen, 2-tägigen MK-Event zum 1. Mai fühle ich mich seit jeher besonders verbunden. War es
doch ein 1. Mai vor mittlerweile 8 Jahren (Wahnsinn! Schon so lange?!?!), an dem ich emotional bei der MK Bad
Camberg „hängengeblieben“ bin.
In dieser Zeit hat diese Veranstaltung einige Überraschungen erlebt: von kurzfristigen Notlösungen
wegen nicht zur Verfügung stehender Location über extreme Wetterverhältnisse bis hin zum Wechsel
von externen Veranstaltungsorten zur Nutzung vereinseigener Liegenschaften. Insbesondere letzteres stellt sich
immer mehr als gute Entscheidung heraus, da der logistische Aufwand für diese Veranstaltung sich dadurch sehr
gut eingrenzen lässt.
So fanden wir uns auch dieses Jahr wieder im „Heimathafen“ zusammen, um in den Mai hinein zu tanzen
bzw. seinen Beginn im Beisein von Freunden gebührend mit Grillfleisch und frühlingshaften Hopfen-Smoothies
zu begehen. Sehr positiv finde ich, dass der Ter-minus „Tanz in den Mai“ bei uns seit mehreren Jahren
kein leerer Begriff, sondern tatsächliches Tun ist. Vor allem möchte ich mich als offizieller
Mai-Tanz-Beauftragter bei den vielen tanzwilligen und vor allem -kundigen Damen bedanken: So sehr ich meine
MK-Kameraden schätze, mit Euch macht das Tanzen erheblich mehr Spaß!
Der 1. Mai verlief bei strahlendem Sonnenschein und stahlblauem Himmel äußerst angenehm und von
unangenehmen Ereignissen gänzlich unberührt. Das Grillfleisch brutzelte über dem Feuer, kühles
Bier erfrischte unsere Kehlen für die nicht enden wollenden Gespräche, und der Abschied viel uns allen
dann am Ende sehr schwer.
Danke an alle, die dabei waren, an alle Ehe- und Lebenspartner unserer Mitglieder, welche die Abwesenheit unserer
Mitglieder vom heimischen Herd hingenommen haben, und auch danke an unsere Nachbarn im Vereinsheim, die sich –
statt sich über Lärm- und Geruchsbelästigung zu beschweren – einfach uns angeschlossen und
sehr zum Gelingen unseres Festes beigetragen haben.
© Ludwig Zrenner
Kaum hatte unser neuer GröVoz Conni seinen Stuhl als erster Vorsitzender warm gesessen, war er auch schon
das erste Mal im Einsatz bei der diesjährigen Frühjahrstagung der Südgruppe in Bad Homburg.
Voraussichtlich wird er dort nicht so häufig auftauchen, da der Verein in Doc und mir eine mittlerweile
eingespielte Delegation für diese Veranstaltung vorzuweisen hat. Conni ließ es sich jedoch nicht
nehmen, sich aus Anlass dieser Tagung bei den Vertretern der ande-ren Marine-Kameradschaften und Marine-Vereine
vorzustellen und erste Kontakte zu knüpfen.
Auch dieses Jahr berichteten die Vertreter der örtlichen Gliederungen von ihren Veranstaltungen im vergangenen,
halben Jahr, ihren Problemen, allen voran die schwindenden Mitgliederzahlen, aber auch von ihren geplanten neuen
Veranstaltungen. Besonders hervorzuheben wäre in diesem Zusammenhang die 20-Jahrfeier des Marinevereins
Darmstadt am 15.06 sowie das geplante Sommerfest der Marinekameradschaft Bad Homburg am 20.06.
Die turnusgemäße Neuwahl des Südgruppenleiters verlief wie erwartet ohne Überraschungen.
Karl-Heinz Nothaft wurde einstimmig von den Anwesenden in seiner Position bestätigt.
© Ludwig Zrenner
Aus Sicht des Berichterstatters geben unsere Jahreshauptversammlungen mittlerweile nicht mehr viel her, sofern
man Berichterstattung als eine Aneinanderreihung von Sensationen oder Katastrophen versteht. In den großen
Fragen, die uns beschäftigen, herrscht weitgehende Einigkeit, und Detailfragen werden engagiert und
konstruktiv besprochen. Der Umstand, dass unsere Jahreshauptversammlung dieses Jahr um 11:50 Uhr endete,
spricht in diesem Zusammenhang wohl Bände. Unter positiv sollten wir ebenfalls abbuchen, das auf
unseren Jahreshauptversammlungen in der jüngsten Vergangenheit fast zwei Drittel der Mitglieder
anwesend waren. Ich kenne genug Vereine, in denen derartige Zahlen nur als Wahnvorstellungen abgetan
würden…
Die Besonderheit dieses Jahr war nicht die turnusgemäße Neuwahl des Vorstandes, die wie immer
schneller vonstattenging, als es dem Protokollanten möglich war, dieselbe zu protokollieren. Unser
aller GröVoz Stone hatte sich angesichts seiner nicht aufschiebbaren Verpflichtung, den Vorsitz bei
den Bad Camberger Rotariern zu übernehmen, schweren Herzens dazu entschlossen, nicht wieder für
das Amt des ersten Vorsitzenden der Marinekameradschaft Bad Camberg zu kandidieren. Zum Glück für
uns hatte sich Conni nach einigem guten Zureden bereit erklärt, sich für diese Wahl zum ersten
Vorsitzenden aufstellen zu lassen. In einem wie ich finde berechtigterweise sehr emotionalen Rechenschaftsbericht
erinnerte Stone an die Zeit, als er seinen Posten vom leider viel zu früh verstorbenen Bully übernommen
hatte. Es war unserem Stone deutlich anzumerken, dass er die Zügel nicht leichten Herzens aus der Hand legt.
Aber es steht schon in der Bibel, dass man nicht zwei Herren gleichzeitig dienen kann…
Definitives Highlight diese Veranstaltung war die großzügige Versorgung der Anwesenden mit
Taschentüchern während der Ansprache von Stone, um die zahlreich fließenden Tränen der
Trauer über den Verlust unseres ersten Vorsitzenden zu trocknen. Lieber Hartmut, ich denke, diese Szene
wird wie einige andere in das kollektive Gedächtnis der Marinekameradschaft eingehen!
Nachdem wir alle Tagesordnungspunkte in der bereits angesprochenen Windeseile erledigt hatten, kam es, wie
es bei uns immer kommt, zum gemütlichen Teil. Noch bis in den späten Nachmittag hinein saßen
wir zusammen, um unseren alten Chef zu verabschieden und auf den neuen anzustoßen.
© Ludwig Zrenner
...oder: „Odin steh uns bei!“
Heil Euch, seefahrendes Volk. Ich, Ludwig der Skalde, bringe Euch Kunde von den Taten der wilden Horde von Mattes,
dem Bartlosen, der mich in seine Schar aufnahm, auf dass ich zu seinem Ruhme von seinen Heldentaten singe…
Viel gefährliches Reckenvolk hatte unser Häuptling um sich geschart, um die Lande der Hessen zum Feste
der Fassenacht zu verheeren: Lunz, der Penible… Hartmut, der Gemütliche… Doc
Narbenschädel… Conni, der Slawe… Flori, der Große… Andi Trinkhorn… und
meine Wenigkeit, Ludwig, der Geschwätzige. Wulfgar, der Behäbige, entsandte an seiner Statt seine Tochter,
eine wilde Schwertmaid, sowie deren Buhlschaft, seinen künftigen Schwiegersohn, ein ebenfalls schwertgewandter
Krieger, mit dem ich im Vorfeld unserer Fahrt die Ehre hatte, die Klingen zu kreuzen. Ebenfalls dabei war Mattes
Eheweib Bille, die Liebreizende, nebst ihren beiden Heldensöhnen.
Nachdem sich unsere wilde Gefolgschaft in unserer Met-Halle mit güldenem Gerstensaft und über dem Feuer
gebratenem Fleisch, zubereitet von Mario, dem Vielseitigen, gestärkt hatten, zogen wir denn los auf Viking-Fahrt.
Und die Zeit für unseren Überfall war wohl gewählt! Das ganze hessische Volk war in allerlei
merkwürdiger Verkleidung auf den Straßen und frönte dem trunkenen Mummenschanz. So ausgelassen
war die Stimmung, dass sie nicht flohen, als sie unserer Schar ansichtig wurden, sondern uns ein fröhliches
„Hellau“ entgegenriefen und uns einluden, an ihrem ausgelassenen Treiben teilzunehmen.
Hatten unsere Vorväter diese Lande noch mit blutiger Klinge und Feuerbrand verheert, so sind wir doch ungleich
zivilisierter. Nicht Speer oder Pfeil hagelten auf die ahnungslosen Hessen hernieder, sondern süßes
Naschwerk, welches bei übermäßigem Genuss ebenso tödlich wirken wird, dies jedoch erst zu
einem sehr viel späteren Zeitpunkt. Da jedoch bei uns auch während unseres Raubzugs der Gerstensaft
überreichlich floss, stand uns bald nicht mehr der Sinn nach erobern und brandschatzen. Wie auch die Hessen,
so stimmten wir in lustige Lieder ein und feierten, statt zu verheeren.
Nachdem das ausgelassene Treiben auf den Straßen geendet hatte, zogen wir unser Lang-boot wieder vor unserer
Met-Halle auf den Strand und kamen zusammen, um mit unse-ren Heldentaten zu prahlen und um unsere Trunkenheit zu
vervollständigen. Obschon wir dieses Mal Odin keine neuen, gefallenen Krieger nach Walhalla schicken konnten,
waren wir uns seines Wohlwollens doch mehr als sicher. Und so ist es ebenfalls mehr als sicher, dass wir auch
nächstes Jahr wieder über die Hessischen kommen werden.
Und so rufe ich Euch denn zu, so ihr großjährig seid und einen Met-Horn zu halten vermögt, dass
ihr euch einreiht in unsere Gefolgschaft und nächstes Frühjahr auch mit dabei seid…
© Ludwig Zrenner
Die Teilnahme am traditionellen Neujahrsempfang der Reservistenkameradschaft Idstein im Restaurant Ziegelhütte
ist mittlerweile fester Bestandteil der alljährlich wiederkehrenden Aktivitäten unserer Marinekameradschaft.
Mittlerweile dürfte es das dritte Mal sein, dass ich persönlich im Rahmen einer Delegation unseres Vorstandes
dieser Veranstaltung beigewohnt habe. Und wie die Male davor bin ich auch dieses Jahr wieder aufs Angenehmste davon
berührt, wie herzlich wir blauen Jungs bei den Jungs in feldgrau aufgenommen werden.
Wie bei solchen Veranstaltungen durchaus üblich, begann der eigentlich wichtige Teil nach den Grußworten,
zu denen auch die Ansprache unseres GröVoz Stone gehörte. In den Gesprächen mit den Reservisten zeigte
sich wieder einmal, wie groß das Interesse und die Anteilnahme seitens der RK Idstein an unserem Verein ist.
Positiv vermerkt wurde die Anwesenheit des damals noch designierten, mittlerweile gewählten, 1. Vorsitzenden
Conni, der hiermit sozusagen seinen „Antrittsbesuch“ absolvierte.
Bedauerlicherweise musste ich jedoch feststellen, dass auch vor einer Organisation wie der Reservistenkameradschaft
Idstein der Zahn der Zeit nicht Halt macht. Auch hier nimmt die Zahl der aktiven Mitglieder kontinuierlich ab. Saßen wir in früheren Jahren in dem für uns in der Ziegelhütte reservierten Bereich oft dicht gedrängt, hatten sich dieses Jahr die Reihen schon merklich gelichtet.
Auch wenn wir nicht immer Zeit und Gelegenheit haben, den Kontakt zu RK Idstein in dem Ausmaß zu pflegen, wie
wir es gerne hätten, bleibt doch unser spärlicher, aber nichts destotrotz regelmäßiger und
intensiver Kontakt zu den Reservisten aus Idstein eine Angele-genheit, die uns auch weiterhin am Herzen liegen sollte.
© Ludwig Zrenner